Dünger im Herbst verwenden – sinnvoll oder nicht?

Viele Personen glauben, dass die Verwendung von Dünger im Herbst sich positiv auf die Gesundheit der Pflanzen niederschlägt.

Wir zeigen in unserem Blogbeitrag, warum bei den meisten Gewächsen von einer derartigen Herangehensweise unbedingt abzuraten ist.

Im Frühjahr und auch Sommer soll durch das Düngen das Wachstum der Pflanzen angeregt werden. Während diese Maßnahme zu Beginn und zur Mitte des Jahres sinnig erscheint, da ist der Einsatz von Dünger im Herbst vom Bauchgefühl her eher fehl am Platz. Wenn man sich dem Thema darüber hinaus näher widmet, bestätigt sich dieser Eindruck.
In den typischen Düngeperioden benötigen die Pflanzen einen zusätzlichen Nährstoffschub, den sie dank Düngemittel erhalten. Diese bewirken, dass sie kraftvoll heranwachsen können. Im Herbst allerdings, ist es vor allem wichtig, dass das Gewächs sich auf den anbahnenden Winter vorbereitet. Anstatt den Fokus auf das weitere Wachstum zu lenken, ist es um ein Vielfaches wichtiger gegen die bald eintreffende Kälte gewappnet zu sein.
Die Düngung bewirkt in einigen Fällen, dass neue Triebe entstehen und dementsprechend auf Seite der Pflanze Kraft aufgewendet werden muss. Dieser Krafteinsatz ist tückisch, da die Energiereserven innerhalb der kalten Jahreszeit nützlicher gewesen wären. Hinzu kommt, dass die ungemütlichen Wetterbedingungen den frischen Trieben schlimm zusetzen könnten. Wenn Frost und Eis auf die noch anfälligen Ableger treffen, sind meist unwiderrufliche Schäden das ärgerliche Resultat.

Organische Dünger sind eine gute und vor allem schonendere Alternative, falls die Pflanzen doch im Herbst gedüngt werden sollen. Der Einsatz ist um ein Vielfaches bedenkenloser, sodass sich Personen, die die Anwendung im Sommer verpasst haben, eine weitere lohnenswerte Option offenbart.
Die Organismen des Bodens haben bei kalten Wetterbedingungen ein vergleichsweise sehr langsames Tempo. Dies bedeutet schlussfolgernd, dass die durchs Düngemittel abgegebenen Nährstoffe ohnehin in viel kleineren Mengen freigesetzt werden. Während bei herkömmlichem Dünger das Wachstumstempo in die Höhe schnellt, da geht der Prozess bei der organischen Variante etwas zurückhaltender vonstatten. Die Pflanzen bekommen zwar Nährstoffe, eine zu große Ausschöpfung der Energiereserven bleibt hingegen aus. Die Gewächse können sich dadurch im Winter automatisch besser gegen die klirrende Kälte behaupten.
Im Vorfeld sollte man dennoch eine gewisse Vorsicht walten lassen, da organische Dünger sich auch in verschiedene Kategorien unterteilen. Kommt es im Herbst zu wärmeren Wetterbedingungen, können vor allem erhöht stickstoffhaltige und auch flüssige organische Mittel dazu führen, dass dennoch größere Nährstoffmengen abgegeben werden. Die Gefahren, die bereits von mineralischen Düngemitteln bekannt sind, können dann auch bei dieser Herangehensweise auftreten.

Während es bei den Pflanzen mit Hinblick auf eine Düngung im Herbst vieles zu beachten gibt, da gestaltet sich die Anwendung beim Rasen unkomplizierter. Verglichen zu den Gewächsen, die maximal eine nährstoffarme Düngermenge vertragen, um alle Kraftreserven für den Winter aufzusparen, kann die Rasenfläche den Einsatz des Düngemittels in dieser Zeit kaum abwarten.
Trotz der vereinfachten Bedingungen ist es dennoch wichtig auf den richtigen Dünger zu setzen. Stickstoffbetonte Varianten sollten Außeracht gelassen werden. Der Einsatz von kaliumbetontem Dünger ist für die Gesundheit des Grüns empfehlenswerter. Hornspäne sind beispielsweise in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Zum einen sorgt das organische Mittel dafür, dass die wichtigen Mikroorganismen im Boden ernährt werden – auf der anderen Seite stellt es sicher, dass diese die Aktivität im Frühjahr frühzeitig wieder aufnehmen.
Auch auf den perfekten Düngezeitpunkt sollte achtgegeben werden. Es ist wichtig, dass die Düngung des Rasens vor dem ersten Bodenfrost erfolgt. Der Zeitraum zwischen Anfang September und Mitte November kann als Orientierung beherzigt werden, da die Gegebenheiten in diesem Jahresabschnitt erfahrungsgemäß ideal sind.