Heide im Herbst – eine leuchtende Schönheit, die oft verkannt wird

Heide gilt oft als Friedhofspflanze, die im Winter Gräber schmückt. Dabei kann Heide im Herbst in einem schönen Heidegarten eine Augenweide sein.

Heide, das ist mehr als nur Heidekraut, das unter Besenheide bekannt ist. Die Blume des Jahres 2019 hat viele Schwestern, die genauso schön sind.

Die Heide ist schon seit Jahrhunderten bekannt und beliebt. Früher hat man die Zweige der Besenheide zusammengebunden und mit ihr gekehrt. So kam sie zu ihrem Namen. Besonders für Grabbepflanzungen wird die Heide im Herbst ausgewählt und eingesetzt, aber mehr und mehr findet sie Einzug in die Gärten. Das ist auch kein Wunder. Wenn im Herbst die Nächte lang werden und alles grau und neblig scheint, so leuchtet die Heide in rosa und violett bis in den Winter hinein. Grundsätzlich ist sie sehr anspruchslos und benötigt wenig Pflege. Und dabei ist sie ein wahrer Bienen- und Hummelmagnet zu einer Jahreszeit, in der viele Blumen schon verblüht sind.
Was man beachten muss, wenn man Heide in den Garten pflanzen möchte, ist, dass sie einen sauren, kalk- und nährstoffarmen Boden benötigt. Ein pH-Wert von vier bis fünf ist ideal. Heide sind Sonnenkinder und fühlen sich auf der Südseite wohl. Ansonsten hat sie, außer einem Rückschnitt im Frühjahr, der aber bei dem Zwergstrauch rasch erledigt ist, keine Ansprüche.

Heide macht nicht nur im Beet eine gute Figur. Kombiniert mit anderen Heide-Arten ist Heide im Herbst im Topf oder im Kübel eine gute Grundlage für dekorative Arrangements. Kombiniert mit anderen Herbst- und Winterblühern wie Alpenveilchen oder Hornveilchen in einem Korb, sind sie ein schöner jahreszeitlicher Schmuck auf dem Tisch auf der Terrasse oder vor der Tür im Eingangsbereich. Sie passen zu den Orangetönen eines Kürbisses und auch hier gibt es viele Kombinations- und Dekorationsmöglichkeiten. Aus den Zweigen der Besenheide, kombiniert mit Buchs, kleinen Thujazweigen, Zweigen mit Beeren oder auch Hagebutten und Ziergräsern kann man schöne Herbstkränze binden und so einen besonderen Türschmuck basteln. Allerdings muss man einiges beachten, wenn man Heide im Herbst in einem Topf oder einer Schale behält. Besenheide sollte nicht zu trocken werden und muss regelmäßig gegossen werden. Wenn es Winter und frostig wird und die Heide immer noch im Topf oder in Kästen draußen bleiben soll, benötigt sie einen Winterschutz aus Tannen- oder Fichtenreisig, was dann aber auch wieder eine schöne Dekoration ist. Hilfreich ist auch eine regelmäßige Düngergabe mit Dünger für Rhododendren, auch, um den Säurewert zu regulieren.

Besenheide oder Heidekraut ist nicht die einzige Heideart und gerade im Zusammenspiel mit anderen Heide gewinnt Heide im Herbst ihren ganz besonderen Charme. Die Familie der Heidegewächse umfasst Hunderte von Arten. Die bekannteste davon dürfte neben der Besenheide die Glocken- oder Moorheide, im Volksmund nach ihrem botanischen Namen Erika genannt, sein. Sie hat, wie alle Erika-Arten, glockenförmige Blüten, die bereits im Juli beginnen, zu blühen. Schneeheide dagegen blüht vom Dezember bis in den April hinein. Gerade bei ihr ist es wichtig, dass sie auch im Winter regelmäßig Wasser bekommt, denn sie sollte niemals austrocknen. Eine weitere bekannte Heide-Art ist die Knospenheide. Ihre Knospen öffnen sich nicht zur Blüte, sodass sie auch nicht verblühen kann und daher bis tief in den Winter hinein blüht.
Heide sollten in Gruppen gepflanzt werden. So entfalten sie ihre volle Schönheit und sie blühen durch die Kombination verschiedener Arten bis in den Winter hinein. Heide im Herbst lässt sich gut mit Rhododendren, Zwergginster oder Zwergkiefer kombinieren. Allzu große Nachbarn passen zu den Zwergsträuchern nicht.